INTERVIEW: Michele Sofisti, CEO von Girard-Perregaux und JeanRichard

Als zwölfjähriger Veteran des Uhrengeschäfts wurde Michele Sofisti im Jahr 2011 zum Vorstandsvorsitzenden der Sowind Group ernannt, die im Jahr 2011 Girard-Perregaux und JeanRichard besitzt. In den drei Jahren hat er sich durch die Straffung der Kollektion und die Betonung der Schlüsselmodelle wieder auf die beiden Marken konzentriert .

Geboren im italienischen Bergdorf Bormio, hat Michele Sofisti den Großteil seines Lebens in der Uhrmacherei verbracht, nachdem er bei der Swatch Group, LVMH und zuletzt bei der Sowind Group und den beiden Marken Girard-Perregaux und JeanRichard gearbeitet hatte. Herr Sofistis Karriere in der Uhrenindustrie begann, als er von Jean-Claude Biver angeworben wurde, um sich der Swatch Group anzuschließen , wo er schließlich zum Präsidenten seiner größten Marke Omega und späterer Präsident von Swatch wurde . Seine Zeit bei Omega war, als sich seine Vermarktungsmaschine auf die Form der heutigen Gestaltung stützte, mit einer unerbittlichen Betonung auf Promi-Vermerke, wie bei James Bond, der damals von Pierce Brosnan gespielt wurde.





Anschließend schloss er sich Gucci an, um seine Uhren-Division im Jahr 2009 zu betreiben. Er drehte die Operation um, vor allem, indem er den durchschnittlichen Preispunkt nach unten deutlich auf mehrere hundert Schweizer Franken verlagerte, und er sagt, dass die Gucci-Uhren jetzt ein starkes zweistelliges Wachstum haben. Er fährt fort, Guccis Uhrengeschäft zu führen, aber die  Muttergesellschaft des Mode-Labels , Kering, fügte sein Buch im Jahr 2011 zu seinem Portfolio hinzu . Sowind besitzt JeanRichard und das Haute Horlogerie Kronjuwel, Girard-Perregaux. Eine prominent und verehrte Marke vor etwa 10 bis 20 Jahren hatte Girard-Perregaux in den vergangenen Jahren, insbesondere im High-End des Marktes, den Wettbewerb verloren.

In den drei Jahren, seit er übernahm, hat Herr Sofisti zwei wichtige Schritte zur Wiederherstellung des Glanzes bei beiden Marken unternommen. Zuerst trimmte er das Line-Up bei Girard-Perregaux und JeanRichard. Er stellt fest, dass Girard-Perregaux über 700 Modellreferenzen hatte, als er übernahm. "Wir hatten eine 40 mm und eine 41 mm [Version der gleichen Uhr]. Niemand kann den Unterschied in 1 mm erzählen", sagt er und fügte hinzu, dass beide ganz andere Gehäusekomponenten verwendet haben. 

Jetzt bleibt Girard-Perregaux an seinen Schlüssellochlinien. " Hawk für seine Sportuhren, ww.tc als Lifestyle-Uhr und Cat's Eye für Damen", sagt Herr Sofisti mit den 1945 und 1966 die Kollektion als klassische Herrenuhren . Sein Ziel ist es, jeden von ihnen gleichbedeutend mit der Marke zu machen. Als der Sea Hawk als Beispiel ankündigt, gibt er zu, dass die Tauchuhr nicht gerade als Girard-Perregaux-Uhrzeit identifizierbar ist, sondern fügt hinzu, dass die kontinuierliche Entwicklung und die Förderung des Modells schließlich dazu führen wird, dass es ohne weiteres als Sportuhr identifiziert wird die Marke. "Hublots Big Bang hat 10 Jahre gedauert, die Royal Oak ist 40 Jahre", sagt Herr Sofisti, und er ist zuversichtlich, dass der Sea Hawk dort ankommen wird.

Bei JeanRichard hat er eine ähnliche Straffung seiner Kollektion durchgeführt und auch seine Preise nach unten gebracht und  hält sie auf meist unter 5000 Schweizer Franken in Stahl mit ETA-Bewegungen. Nur eine Handvoll Modelle mit hauseigenen Kalibern kostet deutlich mehr, aber das wird nur jedes Jahr in einer winzigen Menge gemacht, erklärt er . Das war ein wichtiger Schritt für eine Marke, die als Einstiegsebene der feinen Uhrenmarke der Gruppe positioniert ist. Seine zweite Anstrengung ist es, die Entwicklung von Kompositionen von Girard-Perregaux im Haus zu stärken. Angesichts der Tatsache, dass einige große Komplikationen von Girard-Perregaux in den letzten Jahren von Spezialisten wie Christophe Claret und La Fabrique du Temps geschaffen wurden, macht Herr Sofisti deutlich, dass Girard-Perregaux sich auf die interne Komplikationsentwicklung konzentriert. Dieses Ziel ist es, die Echtheit der Marke als echtes High-Horology-Uhrmacher zu erhöhen. Mit dem Aufruf des neu gestarteten Tri-Axial-Tourbillons erklärte Herr Sofisti, dass es mit der Input von  Manufacture Haute Complication SA (MHC), aber mit einem Großteil der Entwicklung im eigenen Haus geschaffen wurde ", so dass unsere Uhrmacher auf einem hohen Niveau arbeiten können. " Er fügte hinzu, dass die Uhrenmacher von Girard-Perregaux jetzt an einer neuen markanten Uhr und weiteren Entwicklungen der Constant Escapement arbeiten .

Zum Thema Tourbillons, wohl die berühmteste Komplikation der Marke dank seiner ikonischen Tourbillon mit drei Goldbrücken, ist Herr Sofisti offenherzig. Er ist eindeutig in der Überzeugung, dass das grundlegende Tourbillon bis zur Sättigung produziert wurde - dass einige bekannte Marken jeweils so viele wie tausend Tourbillon Armbanduhren jährlich ausgießen. Das Ergebnis ist, dass es immer schwieriger ist, den Verbraucher zu überzeugen, einen zu kaufen. Infolgedessen erklärt er, dass Girard-Perregauxs Schwerpunkt auf exotischen Tourbillons, wie seinem Bi-Axialen Tourbillon oder Tourbillons mit zusätzlichen Komplikationen sein wird.

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